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Memory
von Jakob Defant

Fate washes away a young, gay man 15 years back in time, straight into the arms of his desperate parents,
into the rooms of his youth, from which he had long since escaped. The camera penetrates his tired heart.
And all the voices inside, so uniform that you can get scared. I thought Andrea fell silent. He could see with the
eyes, but his body was out of strength. He wanted to work, but only during the quiet night he felt he could get
somewhere. I noticed that the time had gone a bit ahead.

Drehtagebuch Empoli2 12.03.2018-16.03.2018

Abend vor der Reise/ Morgen vor der Rückfahrt

ich bin etwas betrunken

ein Schnaps der nicht schmeckte

dann habe ich das Glas weggeschüttet

ein Schluck

ich bin verwirrt

mir ist kalt

in mir ist ein Zittern

schon den ganzen Abend

ein Wort zu finden

einen Satz zu haben

woher kommen diese Sprüche?

ich habe nichts

wieder weiß ich nichts

auf das eine folgt das andere

sehr schnell

und dann ist wieder nichts

irgendwo in mir ist ein mieser Tropfen Alkohol

davon zittere ich

der mich betrunken macht

ich spüre das nicht

ich weiß nur davon

davon wird mir schlecht

wie kann man etwas beschreiben

einen Vogel

ich lege meinen Kopf

hin ich hebe meinen Kopf

eine Ente

ich lasse den Stift los

ich denke

mein Kopf liegt auf dem Bett

ich lasse den Stift los

ich denke

ich hebe den Kopf und schreibe

ich lasse den Stift los

Plötzlich denke ich an Thomas Rosenlöcher und will es gleich wieder lesen

ich hole das Buch

/

Würde es etwas bringen zu duschen

Mein Handy rutscht aus der Hosentasche

Fliesenboden

Café, geraucht

Lilli schläft

Die Luft ist feucht

Es sollte regnen

Das Licht ist hart

Alle Fenster sind geöffnet

Die Straße liegt auf der anderen Seite der Wohnung

Der Nacken ist steif

Das Licht ist hart

Es ist noch die Nässe auf den Blättern aber es trocknet

Es sollte regnen

Ein Zitronenfalter

fliegt vor dem Fenster

Jetzt wird das Licht matt

Der Himmel war kurz weiß

Es sind feste Bäume festes Laub und eine Tanne

Dazwischen totes Holz

Hinter dem weiß

Das leuchtet so

Zu viel Licht (auf dem Laub)
Und ich sehe es
durch das Fenster, dessen
Rollläden bis zur Hälfte
heruntergelassen sind

Licht drückt sich ins Zimmer

Fast zu viel

Der Fensterausschnitt wird links und rechts von zwei Vorhängen so kaschiert, dass
ein Quadrat entsteht

Das Licht ist nicht auf den Bäumen und kommt nicht vom Himmel her

sondern dazwischen irgendwo

sammelt sich das

die Bäume sind wie grün
und braun, hinter dem grün
schwarz

zu viel Licht jetzt wieder für den dunklen Raum

nicht eine Möwe

eine

Film ist die perforierte Welt